MOMENTUM 2

Minor Alexander, Daniel Rossi, Renato Settembre, Rui Zhang

 

Kuratiert von Peter Lodermeyer

Kunstraum 21, Adolfstr. 36, 53111 Bonn

Ausstellungsdauer: 26. Januar – 30. März 2019

Eröffnung: Freitag, 25.Januar 2019, 19.00 – 21.00 Uhr

Mit MOMENTUM 2 wird ein Ausstellungsformat fortgesetzt, das 2017 in der Galerie Kunstraum 21 Premiere hatte. Es werden vier junge Malerinnen und Maler(Jahrgang 1985 bis 1991) präsentiert, die noch am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn stehen.Die Auswahl erfolgt aus dem Pool jener 57 Absolventen staatlicher deutscher Kunstakademien und-hochschulen,die im Jahrgang 2017 von dem privaten Künstlerförderprojekt GOPEA mit Sitz in Nordhorn (www.gopea.de) unterstützt wurden. Die Ausstellung, die von dem Bonner Kunsthistoriker Peter Lodermeyer kuratiert wird, soll einen Einblick in die große Bandbreite formaler Möglichkeiten und inhaltliche Interessen geben, mit denen sich junge Künstler und Künstlerinnen im Feld der Malerei und ihrer Grenzbereiche aktuell beschäftigen.

Der aus der Ukraine stammende Minor Alexander (Leipzig) experimentiert mit technisch komplizierten Methoden der Beflockung von Kunststoffobjekten mit farbigen Polyamidfasern. Mit dieser ungewöhnliche Methode des Farbauftrags entstehen Objekte mit moosartigen Oberflächen, deren Faszination in ihrer Ambivalenz zwischen scheinbarer Natürlichkeit und absoluter Künstlichkeit begründet ist. Die Arbeiten bleiben einem malerischen Ansatz verhaftet, lösen sich aber von der traditionellen Form des Tafelbildes. Die experimentellen Gemälde des ItalienersDaniel Rossi (Bremen) sind auf transparente Bildträger wie Seide oder Polyester gemalt. Geometrische Abstraktion wird zugleich zitiert und durch Störungen im Bildaufbau infragegestellt. Im Spiel von Transparenz und Opazität des Bildfeldes entstehen zarte Farbnuancen, im Licht changierende Oberflächenwirkungen und eine Staffelung der Raumebenen, die auch die Keilrahmen und die Wand in die Bildwirkung mit einbeziehen. Der ebenfalls aus Italien stammende Renato Settembre (Stuttgart)nutzt für seine Bilder ein breites Spektrum an formalen Mitteln und Farbmaterialien. Unter Einsatz von Öl- und Acrylfarbe, Tinte, Kohle und verschiedenen Stiften kombiniert er malerische und zeichnerische Elemente, die sich zu offenen, stets fragmentiert wirkenden Kompositionen im Grenzbereich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen. Die Chinesin Rui Zhang (Braunschweig wird mit Arbeiten auf Papier präsentiert, auf denen sich eine Überfüllean Motiven höchst unterschiedlichster Herkunft findet, die sich gegenseitig überlagern, kommentieren und dementieren. Grafische Symbole, malerische Einsprensel, Motive aus der Werbung, Körperteile, religiöse und wissenschaftliche Zitate, popkulturelle Klischees u.v.a. verdichten sich zu labyrinthisch verschlungenen hybriden Bildern, in denen die Widersprüche und Abgründe unserer globalisierten Gesellschaften reflektiert werden.